Welcher Hund passt zu mir? Welche Hunderasse passt zu mir? Ein Hund ist schnell angeschafft, aber ist es auch der Richtige?
Vor der Anschaffung sollten Sie sich immer fragen: Welcher Hund passt zu mir? - ©lifeonwhite / depositphotos.com

Sind Sie auf den Hund gekommen? Überlegen Sie, sich einen anzuschaffen? Dann geht es Ihnen wie vielen anderen Menschen auch. Hunde sind, mit den Katzen, die beliebtesten Haustiere der Deutschen bzw. sogar weltweit. Allein in Deutschland leben laut Schätzungen in etwa sieben Millionen Haushalten Hunde. Und für diese lassen Herrchen und Frauchen insgesamt um die vier Milliarden (!) Euro jährlich an Haltungskosten springen.

Welche Hunderasse passt zu mir? Diese Fragen sollten Sie sich vor der Anschaffung stellen!

Rassehund oder Mischling: Wie Sie herausfinden, welcher Hund zu Ihnen passt.

  1. Welche Möglichkeiten bietet Ihr Zuhause? Haben Sie eine kleine Stadtwohnung oder vielleicht ein großes Haus mit Garten?
    Nicht alle Hunde geben sich mit einer kleinen Wohnung zufrieden, manche machen das Leben für andere Hausbewohner durch lautstarkes Bellen schnell unerträglich oder benötigen viel Platz. Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass Welpen schnell ausgewachsen sind. Wenn Sie also noch in Ihrer 2-Zimmer-Wohnung einen Berner-Sennenhund-Welpen anschaffen, sollten Sie zeitnah umziehen.
  2. Können Sie finanziell für den Hund sorgen?
    Neben der Hundesteuer und der Haftpflichtversicherung kommen auf Sie auch hin und wieder Tierarztkosten zu. Das erfordert stets eine finanzielle Rücklage. Ebenso sind die laufenden Futterkosten und die Anschaffungskosten für die Erstausstattung wie Näpfe, Leine, Hundebett, Transportbox für das Auto, Spielzeug nicht zu unterschätzen. Das kann, je nach Größe des Hundes, ganz schön kostspielig sein.
  3. Lässt Ihr Alltag einen Hund zu?
    Diese Frage richtet sich an Ihr Berufsleben. Wenn Sie täglich von morgens bis abends weg sind, ist ein Hund nicht die beste Entscheidung. Jemand muss mit dem Hund Gassi gehen, ihn füttern und sich mit ihm beschäftigen. Ein Hund, der den ganzen Tag in einer einsamen Wohnung auf Sie warten muss, fühlt sich nicht wohl, selbst wenn Futter und Spielzeug vorhanden ist. Die Spaziergänge sollten außerdem nicht abgehetzt sein, sondern dem Hund die Möglichkeit geben, sich frei zu bewegen. Dass er dabei sein Geschäft verrichtet, steht nicht an erster Stelle.
  4. Sind Sie bereit, Ihren Hund zu beschäftigen, zu fordern und zu erziehen?
    Ein Hund ist schnell angeschafft, ebenso wie die Grundausstattung. Aber damit ist es nicht getan, denn jetzt fängt die Arbeit erst an. Der Hund muss sich an das neue Umfeld gewöhnen und erzogen werden. Ein unerzogener Hund, der stets das tut, was er will, kann nicht nur sehr ärgerlich, sondern auch teuer werden, wenn er etwa Dinge zerstört, Unfälle verursacht oder sogar aggressiv ist.
  5. Welcher Hundetyp sind Sie?
    Bei der Wahl des richtigen Hundes sollte das Aussehen nicht die wichtigste Rolle einnehmen. Wenn ein Hund zwar gut aussieht, aber überhaupt nicht zu Ihrem Leben passt, werden Sie und Ihr Hund auf Dauer nicht glücklich. Daher sollten Sie sich vor der Anschaffung damit befassen, wie Ihr Leben aussieht und was Sie mit Ihrem Hund unternehmen möchten.

Welcher Hund passt zu mir? Eine Übersicht

Gesellschaftshunde: Immer da, wenn man sie braucht

Diese Kategorie steht für Hunde, die dem Menschen vordergründig als Gesellschaft dienen und nicht (mehr) als reine Gebrauchshunde eingesetzt werden. Sie sind häufig klein bleibend und verbringen die meiste Zeit mit ihrer Familie.

Im Vordergrund für den Hund steht dabei immer die Hauptbezugsperson. Alleine möchten Gesellschaftshunde nicht oder zumindest nicht lange bleiben und ertragen es nur sehr schwer, wenn sie auf ihr Herrchen oder Frauchen warten müssen, wenn diese zum Beispiel arbeiten sind. Das heißt aber nicht, dass sie die ganze Zeit beschäftigt werden müssen, denn oftmals genügt es ihnen, wenn sie einfach nur dabei sein dürfen. Kleine Tricks lernen die meist herzensguten Vierbeiner gerne, wenn sie mit viel Aufmerksamkeit (und Leckerlies) belohnt werden.

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Gesellschaftshunde sind unter Anderem für Rentner oder Familien geeignet, im Idealfall werden sie selten über längere Zeit allein gelassen. Durch ihre oft geringe Körpergröße können sie auch in einer Stadtwohnung gehalten werden, solange sie dennoch genügend Auslauf bekommen.

Die bekanntesten Rassen unter den Gesellschaftshunden sind Chihuahuas, Malteser, Pudel, Pekinesen und Französische Bulldoggen.

Welcher Hund passt zu mir? Gesellschaftshunde wie Chihuahuas sind ideal für Personen und Familien, die viel Zeit haben
Gesellschaftshunde wie Chihuahuas sind ideal für Personen und Familien, die viel Zeit haben – ©belchonock / depositphotos.com

Familienhunde: Dem täglichen Trubel gewachsen

Eine Familie mit kleinen Kindern steht für Lärm, Chaos, unvorsichtige Kinder und ständige Veränderungen. Nicht jede Hunderasse ist dafür geeignet. Wenn beispielsweise häufig Besuch kommt, sollte der Hund im eigenen Zuhause keinen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt aufweisen. Denn lautes, einschüchterndes Bellen, Knurren oder sogar ein gewisser Verteidigungstrieb, können somit unangenehme Folgen haben.

Es gibt daher Hunde, die extra kinderfreundlich gezüchtet werden und mit den täglichen Herausforderungen gut klarkommen. Dennoch: Nur weil eine Rasse als ausgesprochen kinderfreundlich gilt, ist jeder Hund individuell, genauso wie jede Familie. Eine richtige Erziehung ist stets das A und O – Für den Hund, wie er sich zu verhalten hat und die Kinder, wie sie mit ihm umgehen können.

Beliebte Familienhunde sind unter Anderem der Labrador, Golden Retriever, Beagle, Dalmatiner, Leonberger und Berner Sennenhund. Eine nicht vom FCI anerkannte und eher unbekannte Rasse ist der Elo, der als besonders kinderfreundlich gilt.

Welcher Hund passt zu mir? Familienhunde wie der Golden Retriever sind sehr kinderfreundlich
Familienhunde wie der Golden Retriever sind sehr kinderfreundlich – ©Bigandt / depositphotos.com

Die Sportskanone: Nach der Gassirunde noch eine Runde laufen…

Eine wichtige Frage ist natürlich: Suchen Sie einen Hund, um mit ihm Hundesport zu machen? Oder suchen Sie einen Hund, der mit Ihnen Sport machen, also etwa joggen, kann?

Hundesport ist vielfältig. Beim Agility etwa, der bekanntesten Hundesportart, muss der Hund einen Hindernislauf in einer festgelegten Zeit absolvieren. Auch Herrchen oder Frauchen laufen mit und zeigen dem Vierbeiner, wo es lang geht. Eine andere, weniger bekannte Sportart, ist das Dog Dance. Dabei führen Herrchen oder Frauchen und Hund gemeinsam einen einstudierten Tanz zu einem bestimmten Lied auf. Wer mit Hundesport eher Denkarbeit und ein striktes Ausführen einstudierter Kommandos verbindet, kann sich in Obedience versuchen. Das ist auch für Schutz- und Rettungshunde geeignet bzw. bestehen die Übungen aus einem Teil ihrer Prüfung.

Bei den Hundesportarten Obedience und Dog Dance fallen häufig die Border Collies auf, ebenso sind Schäferhunde oft im Rennen. Generell können aber fast alle Hunderassen für diese Sportarten eingesetzt werden, wenn das Mensch-Hund-Verhältnis sowie die Trainingsmethode stimmt und beim Hund ein entsprechender Arbeitswille vorhanden ist. Agility eignet sich für alle Hunde, besonders erfolgreich sind Border Collies, Golden Retriever, Papillons, Labrador Retriever und Havaneser.

Wer gerne joggt oder wandert, hält sich besser an Jack Russel, Australian Shepherd, Cocker Spaniel oder Podencos. All diese Rassen können natürlich auch Hundesport ausführen.

Welcher Hund passt zu mir? Aktive Hunde wie ein Australian Shepherd brauchen viel Sport und Aktivitäten
Aktive Hunde wie ein Australian Shepherd brauchen viel Sport und Aktivitäten – ©Ksuksann / depositphotos.com

Die beste Alarmanlage und der beste Bodyguard

Möchten Sie einen Hund zu Ihrem Schutz, eignen sich natürlich zunächst große Rassen. Die sehen nicht nur respekteinflößender aus, sondern hören sich auch entsprechend an. Aber nur weil ein Hund bellt, wenn jemand sein Revier betritt, heißt das noch lange nicht, dass er aggressiv ist. Das ist ohnehin ungewollt.

Hunde, die sich gut zu Schutzhunden ausbilden lassen oder von vornherein bereits entsprechende Charakterzüge mitbringen, sind zum Beispiel Deutsche Schäferhunde, Dobermänner, Boxer und Deutsche Doggen.

Welche Hunderasse passt zu mir? Große Hunde wie der deutsche Schäferhund lassen sich gut zum Schutzhund ausbilden und sind häufig bei der Polizei im Einsatz
Große Hunde wie der deutsche Schäferhund lassen sich gut zum Schutzhund ausbilden und sind häufig bei der Polizei im Einsatz – ©averyanova / depositphotos.com

Welcher Hund passt zu mir? Wo finde ich meinen Traumhund?

Entscheiden Sie sich für eine bestimmte Rasse, können Sie nach Züchtern im Internet, zum Beispiel über die Verzeichnisse der Rasse-Vereine, suchen. Auch ein Blick in die Kleinanzeigen der Wochenzeitung oder Internetportale kann sich lohnen.

Ansonsten gibt es natürlich ebenso treue Hundeseelen in den Tierheimen oder über eine der vielen Hundehilfen. Dann müssen Sie sich aber darauf einstellen, dass Sie unter Umständen viel Zeit und Geduld investieren müssen, damit diese Hunde sich auf Sie einlassen.

Für welchen Weg Sie sich auch entscheiden: Zu jedem Menschen gibt es auch einen passenden Vierbeiner. Und meistens entscheidet ohnehin die Liebe auf den ersten Blick.

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Welcher Hund passt zu mir? So findet man den passenden Vierbeiner

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