Zähne aufhellen mit Backpulver - Warum Zahnärzte davon abraten und welche Alternativen es gibt

Eigentlich klingt es ganz simpel und kostengünstig ist es obendrein. Sie können Ihre Zähne aufhellen und Backpulver, Zitrone oder Salz verwenden. Im Internet gibt es zahlreiche Tipps und Websites zu diesem Thema und die Zutaten für das Bleaching haben Sie direkt im Haus.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Backpulver wirkt und warum Sie von Hausmitteln zur Zahnaufhellung besser die Finger lassen.

Zähne bleichen mit Backpulver: Das oft empfohlene Hausmittel

Bilder von strahlend weißen Zähnen und fröhlich lächelnden Menschen sind online zuhauf zu finden, wenn es um die Empfehlung eine Zahnaufhellung mit Backpulver geht. Das verwundert nicht, denn günstiger können Sie Ihre Zähne nicht bleichen als mit Backpulver. Aber Achtung: Risiken und Folgeschäden sind bei der Anwendung der Backzutat garantiert und werden von Experten im Internet ebenso häufig und ausführlich beschrieben wie die Anwendung von Hausmitteln auf Ihren Zähnen.

Prinzipiell muss man zu Backpulver sagen, dass es als Zutat in Backwaren keine gesundheitlichen Schäden nach sich zieht. Anders verhält es sich, wenn Sie wie empfohlen eine dicke Schicht Natron auf Ihre Zähne auftragen und die Substanz einwirken lassen. Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick überzeugend scheint und Ihre Zähne weiß sind: Im folgenden Absatz erfahren Sie, warum das so ist.

Werbung

Zähne aufhellen mit Backpulver: Wie Natron als Bleichmittel wirkt

Bleaching mit Backpulver klingt einfach - Warum das nicht empfehlenswert ist
Sie überlegen, ob Sie Ihre Zähne mit Backpulver bleichen und sich das Geld für ein professionelles Bleaching beim Zahnarzt oder ein Home Bleaching sparen. Fakt ist, dass Backpulver oberflächliche Verfärbungen auf Ihren Zähnen wirklich aufhellt. Doch Ihr weißes Lächeln ist nur von kurzer Dauer. Durch die Auftragung von Backpulver schrubben Sie sprichwörtlich oberflächliche Beläge, aber auch den Zahnschmelz ab.

Die Wirkung verhält sich ungefähr so, als wenn Sie mit Sand ein Cerankochfeld reinigen und Verschmutzungen durch die Körnung entfernen würden. Übergekochte Speisereste sind dann auch vom Ceranfeld verschwunden – die Oberfläche selbst ist zerkratzt und Sie haben nicht mehr viel Freude. Die gleiche Wirkung erwartet Sie, wenn Sie sich beim Zähne aufhellen auf Backpulver konzentrieren und die Zutat für leckere Kuchen und Kekse zweckentfremden.

Zähne mit Backpulver bleichen: Der Zahnweiß-Klassiker in der Anwendung

Es klingt ganz einfach – und das ist es in der Tat auch. Sie nehmen das Backpulver, streuen es über die feuchte Zahnbürste und putzen Ihre Zähne zwei Minuten lang. Anschließend spülen Sie Ihren Mundraum aus und voila – die Zähne sind wirklich weißer. Der Effekt zeigt sich, weil Sie Verfärbungen entfernt haben.

Ihr eigentlicher Zahn ist allerdings nicht heller, dafür aber rauer auf der Oberfläche und somit anfälliger für Karies und sonstige Zahnschäden. Im alten „Rezept“ wird die wöchentliche Wiederholung empfohlen. Nun können Sie sich im Ungefähren vorstellen, wie lange die Schutzschicht Ihrer Zähne bei wöchentlichen Bleachings mit Backpulver hält. Schon kurze Zeit nach der ersten Anwendung werden Ihre Zähne deutlich empfindlicher auf heiß und kalt reagieren. Das ist allerdings nur ein Nebeneffekt beim Zähne aufhellen mit Backpulver.

Durch die immer weiter voranschreitende Abschleifung der Schutzschicht wird die Zahnoberfläche immer rauer und damit immer empfindlicher UND empfänglicher für Verfärbungen. Das heißt perspektivisch, dass Ihre Zähne schneller dunkler werden und Neuverfärbungen auf dem rauen Schmelz besonders hartnäckig haften.

Die Nachteile beim Zähne mit Backpulver bleichen

Zähne bleichen mit Backpulver - Das beliebteste Hausmittel unter der LupeAm besten denken Sie gar nicht übers Zähne bleichen mit Backpulver (und anderen Hausmitteln aus dem Küchenschrank) nach. Es hat einen Grund, warum Bleachings beim Zahnarzt oder mit Produkten aus der Apotheke, beziehungsweise aus der Drogerie vorgenommen werden. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz Ihres Körpers. Doch er reagiert empfindlich auf unsachgemäße Zahnpflege und körnige Substanzen.

Backpulver wirkt wie ein Schleifmittel, mit dem Sie das Schutzschild Ihrer Zähne nach und nach abschleifen und Ihr Risiko für Zahnschäden erhöhen. Die weiße Zahnfärbung begründet sich in der natürlichen Farbe des Zahnschmelzes. Wird dieser abgeschliffen, schimmert das gelbe Dentin durch und Ihre Zähne sehen generell dunkler aus. Doch neben dem ästhetischen Aspekt gibt es wichtige medizinische Gründe, warum Sie beim Zähne bleichen kein Backpulver und auch keine sonstigen Hausmittelchen verwenden sollten.

Zähne aufhellen mit Backpulver: Was sagen Zahnärzte?

Ihr Zahnarzt wird vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn Sie ihm über Ihr Experiment zum Zähne bleichen mit Backpulver berichten. Zu Recht, wissen Experten. Denn auch wenn das Ergebnis einer kurzfristigen Aufhellung tatsächlich eintritt, schädigen Sie Ihre Zähne extrem und erzielen in perspektivischer Betrachtung genau das Gegenteil.

Ein strahlend weißes Lächeln ist natürlich ein Wunsch, der viele Menschen beschäftigt. Schließen Sie derartige Experimente dennoch aus.

Karl-Thomas Wrbas, Zahnmediziner der Uniklinik Freiburg sagt beispielsweise (Quelle: spiegel.de):

„Das ist sinnlos.“ Backpulver schmirgelt den Zahnschmelz ab und schadet neben der Zahngesundheit auch dem Aussehen.

Es gibt gute aufhellende Zahncremes, die Möglichkeit der professionellen Zahnreinigung und das vom Fachmann vorgenommene Bleaching, nach dem Sie wirklich entspannt und gesund lächeln können. Zähne aufhellen und Backpulver oder andere zahnsubstanzschädigende Hausmittel anwenden ist keine Lösung, egal wie gut und einfach die Tipps im Internet kennen. Für weiße Zähne fragen Sie Ihren Zahnarzt oder sehen sich in Drogerien nach geeigneten, zahnschonenden und hochwertigen Produkten zum Bleaching um.

Werbung
Vorheriger ArtikelZähne selber aufhellen – Übersicht der Möglichkeiten
Nächster ArtikelZähne aufhellen – So werden Ihre Zähne wieder weißer

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein