Aluminium schweißen - So gelingt es trotz Oxidschicht

Schweißen ist die wichtigste Methode, um Metallverbindungen dauerhaft zusammenzufügen. Wobei nicht jedes Metall die gleichen Bedingungen bietet. Mit etwas Erfahrung und dem richtigen Verfahren kann auch Alu geschweißt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Blech, Alu Rechteckprofil, Rundrohr oder Winkelprofil geschweißt werden soll.

Das Schweißen von Aluminium ist nicht ganz so einfach. Aluminium bietet zwar viele Vorteile gegenüber Stahl, ist beim Schweißen aber ein Spezialfall. An der Luft bildet es eine hauchdünne Schicht, das Aluminiumoxid. Daher entsteht auch die unverkennbare, silbergraue Färbung. Und genau diese Schicht macht das Schweißen so schwierig.

Darum ist Aluminiumschweißen schwierig

Das Schweißen von Aluminium erfordert besondere Kenntnisse und Fertigkeiten. Bei der Art der Schweißverfahren stehen MIG, WIG und CMT zur Verfügung. Für das Schweißen von Alu kommt das WIG-Verfahren mit Wechselstrom am häufigsten zum Einsatz. Der Wechselstrom ist zum Aufreißen der Oxidschicht des Aluminiums erforderlich.

Probleme beim Schweißen entstehen durch die Oxidschicht. Sie verleiht dem Metall nicht nur das bekannte Aussehen. Sie ist auch für die Korrosionsbeständigkeit gegenüber Wasser, Sauerstoff und vielen Chemikalien verantwortlich. Beim Schweißen ist gerade diese Schutzschicht das Problem. Sie hindert den Lichtbogen und das Schmelzbad daran, sich zu verbinden.

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Die Oxidschicht weist eine Schmelztemperatur von 2050° C auf, während Alu schon bei 660° schmilzt. Bei dem Einsatz von so hohen Temperaturen könnte das Aluminium bei der Bearbeitung einfach wegschmelzen. Darum muss Aluminium vor dem Schweißen gut vorbereitet werden.

Praktische Tipps für das Schweißen von Aluminium

Beim WIG-Schweißen wird Wechselstrom und ein geeigneter Schweißzusatz verwendet. Grundsätzlich können Universal-Wolframelektroden verwendet werden. Für ein besonders gutes Schweißergebnis sind grüne Wolframelektroden die bessere Wahl.

Reinigen Sie Ihre Alu Profile von Verschmutzungen wie Schmiermittel oder Öl gründlich. Nur mit einer sauberen Oberfläche erzielen Sie ein gutes Ergebnis. Zum Reinigen sind ein Heißluftföhn für Farbreste, eine Edelstahldrahtbürste oder Kugelstrahlen sinnvoll. Am Ende der Säuberungsaktion wird mit Aceton nachgewischt. Von der Verwendung einer Verdünnung ist abzuraten, da Reste beim Schweißen zu brennen anfangen könnten. Aceton hingegen verdunstet schnell.

Beim Schweißen ist die passende Stromstärke wichtig. Die richtige Stromstärke hängt mit der Dicke des Werkstücks zusammen. Wird das Werkstück zu warm und die Schweißnaht fällt ein, wird die Stromstärke reduziert.

Für die Nachbearbeitung werden Handfeile, Polierscheibe oder Winkelschleifer verwendet. Als sehr weiches Material lässt sich Aluminium leicht schleifen. Die Schweißnaht sollte nicht komplett verschliffen werden, da ansonsten der Halt verloren gehen kann.

Schwarze, rußige Rückstände nach dem Schweißen sind nicht normal, sondern ein Indiz für Verunreinigungen. Diese können vom Gas, dem Grundwerkstoff oder vom Schweißdraht stammen. Nur mit peinlich genauer Sauberkeit können Sie beim Aluminiumschweißen ein ansprechendes Ergebnis erzielen.

Rührreibschweißen

Die besten Ergebnisse beim Aluminiumschweißen werden beim Kaltschweißen mit Schweißtemperaturen von 350 bis 460 Grad erreicht. Bei diesem Verfahren spielt die Oxidschicht keine Rolle. Beim Rührreibschweißen wird unterhalb des Schmelzpunkts der zu verschweißenden Werkstücke gearbeitet. Die Ergebnisse überzeugen mit hoher Festigkeit und geringem Verzug.

Das Schweißverfahren wird in der industriellen Fertigung beispielsweise im Schiffbau, Brückenbau und Automobilbau sowie in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt. Rührreibschweißen bietet höchste Schweißqualität. Schweißfehler, wie Poren oder Risse, gibt es nicht.

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