Brandblase behandeln - Soll man die Brandblase öffnen oder nicht?
Brandblase behandeln - Soll man die Brandblase öffnen oder nicht? - ©littleny / depositphotos.com

Wer eine Brandblase hat, sollte zunächst eines tun: Erst einmal die Schmerzen lindern! Und sobald der Kopf wieder klar ist, alles dafür tun, dass die Brandblase schnell und spurenlos abheilt. Wie Sie diesen theoretisch guten Plan in der Hektik des Geschehens am besten umsetzen, wird nachfolgend erklärt.

Zunächst gilt: Schnell Kühlen!

Wenn Sie eine Brandblase haben, gelten folgende Tipps für die Erstversorgung:

  • Kleidung an betroffenen Hautpartien nur entfernen, wenn Sie sicher nicht an der Haut klebt
  • Betroffene Hautpartien unter fließendem Leitungswasser schnellstmöglich kühlen
  • 10 bis 15 °C reichen, kälter sollte es nicht sein. So hält der Verletzte die Kühlung aus, bis der Schmerz nachlässt, was bis 20 min dauern kann
  • Brandblasen bei Kindern vorsichtiger kühlen, lauwarm und nicht länger als 10 Minuten

Forschung zur Kühlung von Brandblasen gibt es kaum, die Studienlage ist schlecht. Konsens besteht wohl darüber, dass bei kleinen Brandblasen Kühlung empfohlen wird, weil sie den Schmerz lindert.

Für die Heilung bringt die Kühlung wenig, denn die Durchblutung wird ja eher heruntergesetzt, die vom Körper produzieren Heilsubstanzen werden also eher davon abgehalten, ihren Zielort zu erreichen. Deshalb wird auch ab einer gewissen Größe der Verbrennung von Kühlung abgeraten, oft jedoch undifferenziert und verwirrend. Denn Kühlung wirkt erst kontraproduktiv, wenn sie beim Betroffenen eine ganzkörperliche Unterkühlung auslöst.

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Die übliche Brandblase bewegt sich in Größen, bei denen keine gesamtkörperliche Unterkühlung zu befürchten ist, wenn die Wunde unter fließendes Wasser aus dem Hahn gehalten wird. Wenn Kleidung nicht entfernt wurde und auch nach dem Kühlen noch auf der Haut klebt, gehört die Wunde unbedingt in ärztliche Behandlung.

Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Brandblase behandeln
Mit Ruhe, Geduld und Kühlung lassen sich einfache Brandblasen behandeln – ©Gajus-Images / depositpotos.com

Nur Gucken, nicht Anfassen: Wunde verbinden

In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und Gesundheitsprobleme (von der WHO) wird die Brandblase als Verbrennung 2. Grades geführt. Wenn sich eine Brandblase entwickelt, liegt demnach eine durchaus ersthafte Verletzung der Haut vor, der Sie mit folgendem planvollen Vorgehen sehr bei der Heilung helfen können:

  • Wunde nicht berühren (und nicht mit Dingen aus dem Umfeld in Kontakt kommen lassen), bis Verbandsmaterial vorbereitet ist
  • Brandblasen von beherrschbarer Größe und an zugänglichen Stellen (der Regelfall) nach Kühlen mit trockener Mullkompresse abdecken
  • Wenn der Verbandskasten diese nicht enthält, kann ein Stück sterilen Mullbinde oder ein steriles Pflaster die Kompresse ersetzen
  • Ein lockerer, luftdurchlässiger Verband schützt die Wunde vor versehentlichem Anstoßen
  • Wenn einige Zeit nach dem Kühlen erneut Schmerz auftritt, helfen Acetylsalicylsäure (ASS) oder Kinder-Schmerzmittel

Heilung der Brandblase: Mit Wundpflege und Geduld

Damit die Heilung der Brandblase bestmöglich gelingt, sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • In den ersten Tagen Mullkompresse/Pflaster mindestens 1 x täglich erneuern, dies dient der lokalen Keimreduktion, außerdem kann die Wunde auf Anzeichen von Entzündung betrachtet werden
  • Bleibt alles ruhig und heilt normal, kann der Verband nach einigen Tagen alle zwei, drei Tage gewechselt werden
  • Nach zwei bis drei Wochen sollte die derart versorgte Wunde soweit folgenlos abgeheilt sein, dass kein Verband mehr erforderlich ist
  • Für Verletzte, die in hektischen Berufen arbeiten, empfiehlt sich trotzdem noch ein Weile ein kleiner Schutzverband, denn die neu gebildete Haut ist noch sehr empfindlich, kleinste Verletzungen könnten zu Wunden und Narbenbildung führen

Bitte unterlassen: Brandblase aufstechen behindert die Heilung

Die Brandblase ist eine Blase zwischen Oberhaut und Lederhaut, die mit Gewebswasser (serösem Transsudat) gefüllt ist. Im Normalfall ist die Lederhaut nicht gravierend geschädigt, so dass die Heilung ohne Narbenbildung erfolgt. Durch die Brandblase ist die eigentliche Verletzung luftdicht gegen die Umgebung abgeschlossen, die Wunde bleibt keimfrei und wird über die Lederhaut optimal mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt – die besten Bedingungen für die Heilung.

Brandblase aufstechen nicht empfehlenswert, da sie die eigentliche Verletztung schützen soll
Brandblase aufstechen nicht empfehlenswert, da sie die eigentliche Verletztung schützen soll – ©info.michaelheim-photographer.com / depositphotos.com

Wenn die Brandblase offen, angerissen, mit Kleidung verklebt ist oder wegen ungünstiger Position sicher bald verletzt werden wird, sollte die Wundversorgung dem Arzt überlassen werden. Bei ihm liegen die sterilen Bedingungen vor, um die Brandblase ggf. zu öffnen und sie unter antiseptischen Bedingungen zu reinigen und zu desinfizieren. Der Arzt wird aus der großen Auswahl moderner Wundauflagen anschließend die Versorgung auswählen, die dem Zustand der Wunde am besten entspricht und die schnellste Heilung erwarten lässt.

Sollten sich Anzeichen einer Entzündung wie zunehmender Schmerz, Rötungen, Schwellungen entwickeln, muss die Brandblase ebenfalls von einem Arzt begutachtet werden.

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Brandblase behandeln - Ws ist bei einer Brandblase zu tun

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