Essigmutter selber machen, aufbewahren und Apfelessig herstellen
Essigmutter selber machen, aufbewahren und Apfelessig herstellen - ©sasimoto / depositphotos.com

Wer seinen Apfelessig selber machen möchte, benötigt dazu eine Essigmutter. Diese erhalten sie beim Weinfachhändler, in Drogeriemärkten oder in Bio-Läden, natürlich können Sie diese auch online bestellen. Eine Essigmutter können Sie aber auch recht einfach selbst herstellen.

Was und wofür ist die Essigmutter?

Die Essigmutter ist eine Masse aus Essigsäurebakterien, die sich bildet, wenn Alkohol mit Sauerstoff in Berührung kommt. Die Masse ist gallertartig und zieht Fäden. Je älter die Mutter ist, desto dickflüssiger wird sie. Trotz ihres wenig ästhetischen Aussehens kann sie bedenkenlos verzehrt werden, sollte sie sich unbeabsichtigt in einem gekauften Essig gebildet haben. Dies kann passieren, wenn der Essig noch nicht vollständig vergoren war.

Verwendet wird die Mutter bei der Herstellung von Essig (z.B. Apfelessig), weil damit die Fermentation – also das Entstehen und Reifen von Lebensmitteln – wesentlich schneller geht.

Essigmutter selbst machen – so geht’s

Essigmutter lässt sich aus 150 ml naturtrübem Bio-Apfelessig, 150 ml Wasser und 2 Esslöffeln Honig ganz einfach selbst herstellen. Dazu werden alle Zutaten in ein sauberes Glasgefäß gegeben und gut vermischt. Die Flasche darf dabei nicht luftdicht verschlossen werden, die Zufuhr von Sauerstoff sorgt dafür, dass sich die Mutter in zwei bis drei Wochen bildet. Verwenden Sie am besten einen Wattebausch oder Küchenkrepp als Verschluss, so können keine Partikel oder Insekten in die Flasche eindringen.

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Je wärmer die Umgebungstemperatur ist, desto schneller geht der Vorgang. Erste Anzeichen für das Entstehen der Essigmutter sind Schlieren in der Flüssigkeit. Weitere ein bis zwei Wochen später hat sich eine gallertartige Masse gebildet. Dann kann die Mutter aus der Flüssigkeit genommen werden und zur Herstellung von Essig verwendet werden.

Essigmutter aufbewahren

Wenn die Essigmutter nicht gleich zur Essigherstellung verwendet werden soll, kann man sie in der Flüssigkeit aufbewahren, in der sie gezüchtet wurde. Damit frischer Sauerstoff in die Flüssigkeit gelangen kann, sollte das Gefäß regelmäßig geschwenkt oder die Essigmutter etwas in die Flüssigkeit gedrückt werden.

Solange Alkohol vorhanden ist, entwickelt sich die Mutter weiter und wächst. Hat sie ihr Wachstum eingestellt, ist der Alkohl komplett fermentiert. Wenn Sie möchten, dass sie dennoch weiter wächst, sollten Sie neuen Alkohol hinzufügen.

Eine gute Essigmutter kann sich viele Jahre halten und immer wieder zur Herstellung von neuem Essig verwendet werden.

Essig herstellen

Zur Herstellung von Essig benötigt man eine Essigmutter sowie ein alkoholhaltiges Getränk, das einen Alkoholgehalt zwischen vier und zehn Volumenprozent hat. Pro Liter des alkoholhaltigen Getränkes sind 100 Gramm Essigmutter nötig. Die Flüssigkeit und die Mutter werden zusammen in ein bauchiges Gefäß gegeben, das gut gereinigt sein sollte.

Zur Fermentierung von Alkohol in Essig ist Sauerstoff nötig, die Flasche sollte daher erneut nicht luftdicht verschlossen werden. Zum Schutz vor Insekten, im Besonderen vor der Essigfliege, kann hier ebenfalls ein Wattebausch oder Küchenkrepp dienen.

Ideale Bedingungen für die Essigherstellung herschen bei 25 bis 30 Grad, dazu sollte das Gefäß täglich geschwenkt werden. Nach etwa zwei bis drei Monaten ist der Essig fertig. Ein Geruchstest zeigt, ob der Essig lange genug fermentiert hat. Riecht die Flüssigkeit acetonartig, benötigt der Essig noch einige Zeit. Ist ein typischer Essiggeruch zu vernehmen und schmeckt die Flüssigkeit sauer nach Essig, kann sie durch ein Tuch ausgesiebt werden.

Gegebenenfalls kann der Essig mit ein wenig abgekochtem Wasser verdünnt werden. Fertig ist der selbst hergestellte Essig.

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