Ausbilderschein machen - Häufige Fragen, Tipps und Kosten
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Mit dem Ausbilderschein sind Sie berechtigt, im Rahmen einer Lehre oder einer Weiterbildung Auszubildende zu betreuen. Wenn Sie als Lehrausbilder arbeiten möchten, sind Sie verpflichtet, einen solchen Ausbilderschein zu machen. Sie können den Lehrgang bei der IHK (Industrie- und Handelskammer) oder der HWK (Handwerkskammer) ablegen.

Die Kosten für den Ausbilderschein zahlen Sie selbst, alternativ trägt der Arbeitnehmer die Gebühren für den Lehrgang. Dies ist in der Regel der Fall, wenn es sich um eine betriebliche Ausbildung handelt und der Arbeitgeber möchte, dass Sie sich um die eigenen Auszubildenden kümmern.

Beachten Sie, dass Sie, ohne den Ausbilderschein zu machen, in vielen Bereichen nicht als Lehrausbilder arbeiten können. Somit eröffnet Ihnen die Weiterbildung neue interessante Wege, die Sie in Ihrer beruflichen Tätigkeit voranbringen können.

Wofür wird der Ausbilderschein benötigt?

Sie müssen in vielen Bereichen einen Ausbilderschein machen, wenn Sie in der Lehrausbildung arbeiten möchten. Damit weisen Sie nach, dass Sie zur Lehrausbildung berechtigt sind und die Grundlagen beherrschen. Es reicht für einen Ausbilder in vielen Bereichen nicht aus, die Kenntnisse im Fach zu haben.

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Sie benötigen auch pädagogische Grundlagen im Bereich der Wissensvermittlung, wenn Sie erfolgreich als Ausbilder arbeiten möchten. Dies ist der Grund, warum in den betrieblichen und gewerblichen Ausbildungsbereichen der Schein gefordert wird. In nahezu allen deutschen Unternehmen müssen Sie ihn nachweisen, um ausbilden zu können.

Wer braucht keinen Ausbilderschein?

Es gibt eine Ausnahme, bei der Sie keinen Ausbilderschein benötigen, und das sind die sogenannten freien Berufe. In diese Kategorie fallen Künstler aller Bereiche, aber auch Ärzte, Heilpraktiker und Psychotherapeuten. Wenn Sie in dieser Branche arbeiten (möchten), hat der Ausbilderschein keine hohe Relevanz.

Sie benötigen neben der grundlegenden Ausbildung in dem jeweiligen Bereich – etwa durch ein Studium – ein hohes Maß an Erfahrung, um als Ausbilder tätig zu sein.

Ausbilderschein - Im Rahmen des Lehrgangs werden pädagogische Grundlagen für die Wissensvermittlung gelehrt
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Wie sind die Ausbilderschein Voraussetzungen?

Für das Belegen des Lehrgangs müssen Sie keine spezifischen Voraussetzungen erfüllen. Für Sie ist es aber wichtig zu wissen, dass Sie mit dem Ausbilderschein allein nicht automatisch als Ausbilder zugelassen sind. Um wirklich in diesem Bereich zu arbeiten, müssen Sie weitere Voraussetzungen erfüllen.

Voraussetzungen für die Tätigkeit als Ausbilder

Die Voraussetzungen für die Arbeit als Ausbilder sind in der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) geregelt. Sie sollten wissen, dass es einen Unterschied zwischen einer Ausbildungsbefähigung und einer Ausbildungsberechtigung gibt.

Mit dem erfolgreich bestandenen Ausbilderschein erwerben Sie eine Ausbildungsbefähigung. Diese entspricht jedoch nicht der Ausbildungsberechtigung, was bedeutet, dass Sie allein mit dem Ausbilderschein theoretisch keine Ausbildung leiten können. Die Ausbildungsbefähigung setzt neben dem Schein voraus, dass Sie in dem jeweiligen Beruf einen Abschluss erlangt haben. Dies kann eine klassische Berufsausbildung oder ein Studium sein. In der Regel ergibt sich zwischen diesen beiden Voraussetzungen aber keine Diskrepanz.

Wenn Sie den Ausbilderschein machen, haben Sie in der Regel in dem Beruf, in dem Sie ausbilden möchten, bereits eine Ausbildung abgeschlossen. Somit ist die erste Voraussetzung für den Ausbilderschein mit der abgeschlossenen Berufsausbildung erfüllt.

Die Prüfung der persönlichen Eignung

Neben der beruflichen Ausbildung und dem Bestehen des Ausbilderscheins ist die persönliche Eignung sehr wichtig. Hier spielt in erster Linie das Führungszeugnis eine Rolle. Sollten Sie Vorstrafen oder einen anderweitigen Eintrag im Führungszeugnis haben, ist die persönliche Eignung in der Regel nicht gegeben.

Dies ist der Grund, warum Unternehmen bei der Besetzung von Stellen für einen Ausbilder häufig ein Führungszeugnis verlangen. Dies kann auch als eine der Voraussetzungen vor dem Lehrgang erforderlich sein.

Wie und wo kann man den Schein machen?

Wenn Sie sich für den Ausbilderschein eignen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Sie können den Ausbilderschein bei der IHK oder bei der HWK ablegen. Hier kommt es auf die Branche an, in der Sie später arbeiten möchten.

Alternativ ist es möglich, den Ausbilderschein online abzulegen. Dies erfolgt häufig im Rahmen einer Kooperation mit dem Unternehmen, bei dem Sie später arbeiten möchten. Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, den Ausbilderschein auf eigene Initiative online oder auf einem anderen Weg abzuschließen. In diesem Fall tragen Sie die Kosten jedoch selbst.

Ausbilderschein bei der IHK

Sie können einen Lehrgang zum Bestehen des Ausbilderscheins bei der IHK belegen. Diese Option haben Sie in der Regel dann, wenn das Unternehmen, in dem Sie später ausbilden möchten, der IHK angeschlossen ist.

Der Ausbilderschein kann sowohl bei der IHK, der HWK als auch online absolviert werden - Die Kosten trägt häufig der Arbeitgeber, sofern sie die Auszubildenden betreuen
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Ausbilderschein bei der HWK

Wie es der Name bereits sagt, ist die Handwerkskammer ein Zusammenschluss der handwerklichen Berufe. Wenn Sie einen handwerklichen Beruf erlernt und in diesem Bereich lehren möchten, entscheiden Sie sich für diesen Weg.

Ausbilderschein online ablegen

Als Alternative zum Ausbilderschein bei der HWK oder der IHK können Sie sich entscheiden, einen Onlinekurs zu besuchen, um sich mit den Inhalten zu beschäftigen. Diese Variante kommt Ihnen entgegen, wenn Sie gern ortsunabhängig arbeiten und mit dem autodidaktischen Lernen vertraut sind.

Ausbilderschein für alle Bereiche gültig

Es spielt keine Rolle, wo Sie den Ausbilderschein bestehen. Die Inhalte sind in einer einzigen Ausbildungsverordnung geregelt. Wenn Sie den sogenannten AdA-Schein bestehen, können Sie, abhängig von Ihrer weiteren Qualifikation, in jedem Bereich als Ausbilder arbeiten.

Ausbilderschein mit oder ohne Prüfung?

Sie schließen den Ausbilderschein mit einer Prüfung ab. Ob Sie sich auf diese Prüfung vorbereiten, bleibt Ihnen überlassen. Es ist aber dringend empfehlenswert, einen Vorbereitungskurs zu besuchen, der etwa 60 bis 80 Wochenstunden umfasst. Dieser bereitet auf die Prüfung vor. Grundsätzlich haben Sie aber die Möglichkeit, sich direkt zur Prüfung anzumelden. Die Dauer verkürzt sich dadurch. Bessere Chancen, die Prüfung zu bestehen, haben Sie aber, wenn Sie die Vorbereitungskurse besuchen. Notwendig ist eine Prüfung immer.

Was kostet der Schein?

Die Ausbilderschein Kosten sind nicht gesetzlich geregelt. Somit unterscheiden sie sich in Abhängigkeit des Anbieters.

Die Prüfungsgebühren liegen zwischen 90 und 200 EUR. Hinzu können Kosten für den Vorbereitungskurs kommen. Wenn Sie die Kosten selbst tragen, ist es empfehlenswert, dass Sie sich verschiedene Angebote einholen, bevor Sie sich entscheiden.

Hat der Schein Auswirkung auf meine Karriere?

Ein Ausbilderschein kann mehr Gehalt zur Folge haben, wenn Sie nach dem Bestehen der Prüfung als Ausbilder arbeiten. Darüber hinaus haben Sie neben Ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit erweitere Arbeitsmöglichkeiten.

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