Amsterdam ist eine der aufregendsten Städte Europas. Die berühmten Grachten gehören zu „Holland“ wie die Windmühlen und der Gouda und prägen das Bild, das sich die Menschen auf der ganzen Welt von den Niederlanden machen. Zahllose Altstadt-Häuser mit wunderschönen Fassaden aus der Zeit der Renaissance sind die pittoreske Kulisse für eine moderne, weltoffene Metropole, ein Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft.
Wer Amsterdam besucht, trifft nicht nur auf mehr als 500 denkmalgeschützte Gebäude sowie hunderte von Museen, Ausstellungen und Galerien. Amsterdam ist auch die Stadt, in der Mulit-Kulti erfunden wurde. Das einmalige Flair verspüren die Gäste schon beim ersten Spaziergang durch die historische Innenstadt. Das kosmopolitische Dorf, wie die Einheimischen ihre kleine Großstadt liebevoll nennen, hat noch nie einen Besucher enttäuscht.
Wenn Sie das erste Mal in Amsterdam sind, planen Sie am besten ein volles Wochenende ein. Für all diejenigen, die aber wirklich nur einen Tag Zeit haben, haben wir eine Liste mit den Sehenswürdigkeiten zusammengestellt, die Sie keinesfalls verpassen dürfen.
Sehenswürdigkeiten in Amsterdam – Startpunkt Hauptbahnhof
Amsterdam ist eine Hochburg der Radfahrer, Autofahrer haben eher einen schweren Stand. Parken kann sogar zur Herausforderung werden und richtig teuer obendrein. Wer nicht mit dem Flugzeug anreist, sollte stattdessen über ein Bahnreise nachdenken. Der Amsterdamer Hauptbahnhof (Amsterdam Cetraal) ist von vielen Deutschen Großstädten aus gut zu erreichen. Von Düsseldorf aus dauert die Fahrt im ICE zum Beispiel nur gut zwei Stunden.
Aber egal wie Sie anreisen, für alle, die das erste Mal in der Stadt sind, ist der Hauptbahnhof ein idealer Ausgangspunkt für einen Rundgang durch den historischen Stadtkern. Vom Südausgang aus sind es nur gut 200 Meter zur Prins Hendrikkade. Sobald Sie diese überqueren, sind Sie bereits in der Altstadt und können dem Dam und die Rokin entlang Richtung Süden bis zum Bloemenmarkt und weiter zum Grachtengürtel, den berühmten Wasserstraßen, spazieren. Hier sollten Sie sich ein Ticket für eine Rundfahrt auf dem Wasser gönnen.
Der Herengracht Kanal
Einer der prächtigsten Kanäle ist die Herengracht, die im frühen 17. Jahrhundert entstand. Schon bald nach ihrer Fertigstellung entwickelte sie sich zum beliebtesten Wohnviertel der wohlhabenden Oberschicht. Aufgrund des frühen Bau-Booms sah sich der Magistrat der Stadt sogar gezwungen, die breite der Häuser auf maximal 8 Meter zu begrenzen. Die Mieten waren schon vor dreihundert Jahren enorm hoch und sind heute fast unbezahlbar.
Von den mehr als 500 historischen Häusern stehen über 400 unter Denkmalschutz. Viele der Gebäude werden, vorwiegend von Banken und Versicherungen, für geschäftliche Zwecke genutzt. In einigen der Häuser sind aber auch Museen und Galerien untergebracht.
Eine Besichtigung lohnt sich schon alleine wegen der wunderschönen Gärten, die sich hinter den herrlichen Fassaden verbergen. Im 17. Jahrhundert waren private Grünflächen für eine Stadt, die auf Pfählen gebaut wurde, ein ungeheurer Luxus. Die Größe der Gärten war deshalb gesetzlich geregelt und auf exakt 50,50 Meter Länge festgelegt. Die kostbaren Grünflächen werden liebevoll gepflegt und phantasievoll bepflanzt.
Herengracht und Goldene Bucht
Wenn Sie nach ihrer Rundfahrt durch die Herengracht schlendern, ist also ein wenig Disziplin erforderlich, denn Sie werden nicht alle 400 sehenswerten Häuser inspizieren können. Was Sie aber auf keinen Fall verpassen dürfen, ist das Theatermuseum, dass sich in Haus Nr. 168 verbirgt. Die Fassade stammt aus dem Jahr 1638, die wunderschönen Wand- und Deckenmalereien sowie das Stuckverzierte Treppenhaus wurden im 18. Jahrhundert geschaffen. Hier haben sie auch Gelegenheit, sich einen der versteckten Hintergärten anzusehen.
Gleich nebenan ist das Bartolottihuis, das für einen reichen Brauereibesitzern und Bankier erbaut worden ist. Das Gebäude besticht durch seine einmalige Architektur, die die holländische Renaissance mit italienischen Elementen verbindet. Einige Meter weiter, im Haus Nummer 364 finden Sie das Bibelmuseum, dessen Interieur von Jacob de Wit geschaffen wurde.
Vorbei an der „Goldenen Bucht“, den Häusern zwischen Nummer 436 und 464, die als der sehenswerteste Abschnitt der Herengracht gelten, geht es dann zu Nummer 497, die das Kattenkabinet beherbergt. Katzenliebhaber werden von der Ausstellung, die sich ganz und gar dem Stubentiger widmet, begeistert sein, alle anderen wird der besonders schöne Ausblick in die reizenden Hinterhöfe freuen.
Prinsengracht und Anne Frank Haus
Nicht so vornehm, dafür aber bunter und lebendiger ist die benachbarte Prinsengracht. Hier laden Cafes und Restaurants zum unbeschwerten Genießen direkt am Wasser ein. Zwischen Prinsengracht und Keizersgracht spielte sich aber auch eines der größten Dramen in der jüngeren Geschichte der Stadt ab. Im Haus Prinsengracht Nr. 263 versteckte sich von 1942 bis 1944 Anne Frank, die mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus Frankfurt geflüchtet war.
Hier schrieb die junge Frau ihr weltberühmtes Tagebuch, das erst nach der Verhaftung und Verschleppung der Familie entdeckt und nach Annes Ermordung im Konzentrationslager Bergen-Belsen veröffentlicht wurde. Das Anne Frank Haus ist heute eines der meistbesuchten Museen der Stadt. Nur das Rijksmuseum in der Stadhouderskade, das zu den führenden Kunstmuseen der Welt zählt, zieht noch mehr Besucher an.
Rembrandts Nachtwache im Rijksmuseum
Das Rijksmuseum entstand im frühen 19. Jahrhundert unter König Louis Napoleon, der Amsterdam zum Zentrum von Kunst und Wissenschaft machen wollte. Das Haus verfügt über die weltweit umfangreichste Sammlung niederländischer Kunst. Auch Rembrandts berühmte „Nachtwache“ wartet hier auf Sie. Darüber hinaus zeigt das Museum Skulpturen, Kunstgewerbe, Kupferstiche und Sammlerstücke zur niederländischen Geschichte. Ein Flügel ist der asiatischen Kunst gewidmet.
Wenn Sie sich für Leben und Werk Rembrandts interessieren, der bis heute als der bedeutendste niederländische Künstler gilt, lohnt sich auch ein Abstecher in die Jodenbreestaat, wo der große Maler während seiner erfolgreichsten Jahre lebte. Das nach ihm benannte Rembrandthuis ist ein Museum und ganz dem Schaffen dieses epocheprägenden Genius gewidmet.
Van Gogh und der königliche Palast
Dem größten niederländischen Maler des 19. Jahrhunderts, Vincent van Gogh, verehrt die Stadt ebenfalls ein Museum (Museumplein 6), das mit 200 Gemälden, etwa 600 Zeichnungen und 700 Briefen über die größte van Gogh Sammlung auf dem Globus verfügt.
Als krönender Abschluss Ihrer Tour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt wartet der Koninklijk Paleis (königlicher Palast) im Herzen der Altstadt auf Sie. Das ehemalige Rathaus ist der repräsentative Mittelpunkt Amsterdams und dient heute dem amtierenden Staatsoberhaupt, also derzeit König Willem Alexander und zuvor seiner Mutter Königin Beatrix, als Residenz, wenn sie sich in der Stadt aufhalten.B esonders sehenswert ist der prächtige Bürgersaal. Das Palais ist für die Öffentlichkeit aber nur in den Sommermonaten regelmäßig zugänglich.
Einen Tag oder eine Woche im Amsterdam
Ganz schön viel auf einmal? Das ist schon richtig, aber in den Sommermonaten können Sie sich ja auch schon früh auf die Beine machen. Um 10 Uhr morgens, wenn es noch nicht so heiß und die Ausflugsboote noch nicht so voll sind, ist eine Fahrt durch die Grachten besonders schön. Und selbstverständlich ist auch ein längerer Aufenthalt in Amsterdam absolut empfehlenswert! Wir wünschen Ihnen viel Spaß und gutes Wetter!