Kräuter und Gemüse aus der eigenen Ernte sind nicht nur schmackhaft, sondern auch besonders gesund. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Hobbygärtner einen eigenen Gemüsegarten wünschen. Wir erklären Ihnen in den folgenden Zeilen, wie auch Sie in wenigen Schritten ein eigenes Gemüsebeet anlegen können und geben tolle Tipps für einen optisch ansprechenden Gemüsegarten.
Die beste Jahreszeit – Wann Gemüsebeet anlegen?
Ein schöner Gemüsegarten, der genügend Ernte einbringt, setzt eine ordentliche Planung voraus. Bevor es also in den Garten geht, müssen Sie alles in Ruhe durchplanen. Sie können die kalten Wintermonate dazu nutzen, um sich mit Ihrem Vorhaben vertraut zu machen. Im Frühjahr ist dann der ideale Zeitpunkt, um Ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sobald kein Bodenfrost mehr herrscht, können Sie bereits die ersten Gemüsekulturen aussäen.
Gemüsebeet anlegen: Ideen sammeln und vorbereiten
Im Grunde gibt es keine besonders strengen Vorgaben, wenn es um das Anlegen eines Gemüsegartens geht. Sowohl die Fläche und die Form, als auch die Beeteinfassung und die Gemüsekulturen können je nach vorhandenem Raumangebot und persönlichen Vorlieben ausgewählt werden. Quadratische oder rechteckige Beete sind hier der Klassiker. In der regel weisen sie eine Länge und Breite von etwa 80 cm bis 1,20 Meter auf. Je schmaler das Beet ist, desto weniger oft muss es bei der Ernte betreten werden.
Das Beet sollte sich in sonniger bis halbschattiger Lage befinden und auch ein leicht sandiger, humusreicher Boden ist wichtig für eine erfolgreiche Ernte. Bei der Wahl der Pflanzen gilt es zudem, zwei wichtige Grundsätze zu beachten: In einem Beet sollten zum einen verschiedene Gemüsekulturen in unmittelbarer Nähe zueinander angebaut werden (Mischkultur). Zudem sollten die Gemüsekulturen nicht immer wieder an derselben Stelle angebaut werden. Durch den Standortwechsel der jeweiligen Kulturen verhindern Sie einen einseitigen Entzug an wichtigen Nährstoffen, was die Gesundheit der Pflanzen fördert.
Kleines Gemüsebeet anlegen: Schritt für Schritt
Haben Sie die Vorstellungen über das neue Gemüsebeet klar definiert und stehen die notwendigen Materialien zur Verfügung, können Sie mit dem Gemüsebeet anlegen beginnen. In wenigen Schritten lässt sich Ihr Vorhaben realisieren:
1. Anfertigen der Beeteinfassung
Sie können die Beete auf unterschiedliche Weise begrenzen. Häufig kommen dabei Holzbretter zum Einsatz. So wird ein Lattenrost aus Holz ausgelegt, der dann gleichzeitig als Weg zwischen den einzelnen Brettern dienen kann.
2. Boden vorbereiten
Um ein Gemüsebeet anlegen zu können, sollten Sie sicherstellen, dass ein gut belüfteter Boden zur Verfügung steht, der eine gute Wasserspeicherkapazität aufweist. Somit können sich die Pflanzenwurzeln optimal entwickeln. Graben Sie die Gartenerde spatentief um.
Um die Eigenschaften des Bodens zu verbessern, können Sie zusätzlich spezielle torffreie Erde aus Kokosfasern untermischen, denn durch deren lockere Struktur wird ebenfalls die Wurzelbildung gefördert.
3. Düngen
Bereits beim Gemüsebeet anlegen können Sie einen Dünger einarbeiten, damit die jungen Pflanzen von Anfang an optimal versorgt sind. Geeignet sind hier Produkte mit einer milden Düngerwirkung, die sich durch eine gute Pflanzenverträglichkeit auszeichnen.
4. Die Aussaat
Je nach den gewählten Gemüsekulturen können Sie nun entweder direkt in Ihr neues Beet einsäen oder die jungen, vorgezogenen Keimpflanzen einsetzen. Hier haben sich Saatbänder als besonders praktisch erwiesen. Es handelt sich dabei um Gemüsesamen auf einem Papierband.
Das Band wird einfach in die vorgezogenen Rillen gelegt, leicht mit Substrat bedeckt und gut gewässert.
Gemüsebeet anlegen: Mischkultur beachten
Wenn Sie ein Gemüsebeet anlegen wollen, werden Sie zwangsläufig mit Begrifflichkeiten wie Schwachzehrer, Starkzehrer und Mittelzehrer konfrontiert, die sich am besten alle in einer Mischkultur befinden sollten.
Vereinfacht gesagt bedeutet dies: Wenn Sie immer wieder eine Pflanze an dieselbe Stelle pflanzen, laugt dies den Boden zu stark aus. Die Gemüsesorten werden deshalb nach ihrem Stickstoffbedarf eingeteilt: Während Starkzehrer viel Stickstoff verbrauchen und damit den Boden enorm auslaugen, haben die anderen beiden Pflanzenarten einen mittleren und schwachen Bedarf.
Zu den Starkzehrern zählen unter anderem Blumenkohl, Kartoffeln, Kürbis, Kohl, Lauch, Zucchini und Paprika. Einen mittleren Stickstoffbedarf haben hingegen Fenchel, Karotten, Salat, Rote Beete, Spinat, Zwiebeln und Knoblauch. Schwachzehrer sind beispielsweise Erbsen, Feldsalat, Bohnen, Mangold, Kräuter, Rucola und Radischen.
Mit diesem Wissen können Sie Ihr Beet in vier Einheiten aufteilen: Jeweils eine Einheit mit Schwachzehrern und Starkzehrern und zwei Einheiten, in denen Mittelzehrer eingepflanzt werden.
Aber Sie können noch ein weiteres Kriterium für Ihren Pflanzplan beim Gemüsebeet anlegen beachten: Flach- und Tiefwurzler (z.B. Salat neben Karotten) sind ideale Nachbarn, weil sie unterschiedliche Bodenschichten beanspruchen. Einige Pflanzen unterstützen sich sogar bei der Bekämpfung von Schädlingen. Beispielsweise schreckt die Zwiebel die Möhrenfliege ab, während die Möhre die Zwiebelfliege bekämpft – perfekte Nachbarn beim Gemüsebeet anlegen!