Nicht nur Bastler und Heimwerker schwören auf die Kraft des Sekundenklebers. Einmal aufgetragen trocknet dieser binnen kurzer Zeit ab, härtet aus und verbindet zwei Elemente fest miteinander. Grund ist der Stoff Cyanacrylat, der schnell mit der ihn umgebenden Luftfeuchtigkeit reagiert und fest wird.
Das ist äußerst positiv für zwei Werkstücke, die miteinander verbunden werden sollen. Leider verliert der Sekundenkleber jedoch nicht seine Wirkung, wenn er woanders landet, als auf dem Werkstück. Zum Beispiel auf der Kleidung, den Fingern oder der Arbeitsunterlage. Mit verschiedenen Mitteln lässt sich Sekundenkleber von unterschiedlichen Oberflächen sehr leicht entfernen.
Sekundenkleber von der Haut entfernen
Oft kommt es vor, dass Sekundenkleber auf der Haut landet oder gerade an den Fingerspitzen kleben bleibt. Kleinere Mengen Kleber können ein unangenehmes Gefühl auslösen. Da die Haut ein sehr wichtiges Organ ist, sollte bei der Entfernung von Sekundenkleber vorsichtig vorgegangen werden. Versuchen Sie keinesfalls, den Kleber durch mechanische Einwirkungen, also durch Kratzen oder mit einem Spachtel, zu entfernen. Dadurch könnten nicht nur die obere, sondern auch die darunter liegenden Hautschichten beschädigt werden.
Abhilfe schafft hierbei ein ausgedehntes Bad der betroffenen Hautstelle in warmen Wasser und etwas Spülmittel. Auch Nagellackentferner kann Sekundenkleber auf der Haut lösen. Mit Nagellackentferner sollte jedoch sehr sparsam umgegangen werden, da dieser durch die chemische Zusammensetzung die Haut angreifen kann. Die betroffene Stelle mit Speiseöl einzureiben, sanft zu massieren und anschließend mit warmen Wasser zu reinigen, kann auch zum Erfolg führen.
Diese Tipps lösen den Sekundenkleber von der oberen Hautschicht. Tiefer in die Haut eingedrungener Kleber wird von der Haut selbst mit der eigenen Regenerationsfähigkeit abgestoßen. Wichtig ist jedoch bei allen Anwendungen, dass die Haut danach mit Creme oder Vaseline eingerieben wird. Der Kleber trocknet die Haut aus und mit der Creme wird ihr wieder Feuchtigkeit zugeführt.
Sekundenkleber mit Lösungsmitteln entfernen
Um Sekundenkleber auf glatten Flächen zu entfernen, eignen sich die Chemikalien Aceton oder 2-Butanon. Aceton ist in Nagellackentferner enthalten oder kann in Apotheken erworben werden. Mit diesen Chemikalien kann Sekundenkleber auf Glas, Stein, Keramik oder unbehandelten Metall entfernt werden.
Auch Textilien können mit Aceton von Kleberesten befreit werden. Dazu geben Sie ein paar Tropfen des Mittels auf die betroffene Stelle und nach kurzer Einwirkzeit kann der Kleber abgewischt werden. Bei Textilien sollten die Klebereste ausgerieben werden. Wichtig ist, die Textilien nach der Behandlung gründlich zu waschen.
Mit 2-Butanon können Klebereste auf ähnliche Weise behandelt werden. Nicht geeignet sind die Chemikalien für Kunststoffe oder lackierte Flächen. Diese können den Kunststoff angreifen oder den Lack lösen. Aceton eignet sich auch zur Entfernung von Kleberesten auf Holz oder Kunststoff.
Mit Hausmitteln den Sekundenkleber aus Textilien entfernen
Während die Arbeitsplatte meist abgedeckt und somit gegen den Kleber geschützt ist, kann es schon mal passieren, dass der Sekundenkleber herunter fällt und auf der Kleidung oder auf dem Teppich landet. Ärgerlich, aber mit Hausmitteln und ganz ohne Chemie ist dieser Schaden zu beheben. Sie benötigen nur Spülmittel, Öl oder Wasser.
Sekundenkleber auf der Kleidung sollte mit Speiseöl geduldig eingerieben werden. Nach einer längeren Einwirkzeit macht das Speiseöl den Stoff weich, sodass der Kleber abgekratzt werden kann. Funktioniert dies nicht gleich beim erste Mal, den Vorgang wiederholen und den restlichen Kleber abkratzen. Danach sollte das Kleidungsstück gründlich gewaschen werden. Das funktioniert auch auf dem Teppichboden. Das Öl mit einer Bürste gründlich einreiben, einwirken lassen und später mit warmen Wasser ausbürsten.
Möchten Sie Ihre Kleidung nicht mit Öl behandeln, so eignet sich auch ein heißes Wasserbad. Bei 60 bis 80 Grad die Kleidung hinein geben und abwarten, bis der Kleber sich löst. Helfen kann hier auch ein Tropfen Spülmittel, um den Vorgang zu beschleunigen. Danach kann der gelöste Kleber abgekratzt werden. Doch Vorsicht: Nicht jedes Kleidungsstück eignet sich für diese hohen Temperaturen. Wolle oder Seide sollten Sie in eine chemische Reinigung geben.
Genau wie Wärme kann auch Kälte helfen, Sekundenkleber in der Kleidung zu entfernen. Dazu legen Sie das betroffene Kleidungsstück in den Gefrierschrank. Dadurch gefriert der Kleber und kann abgeschabt werden. Sicherheitshalber sollte das Kleidungsstück nach der Behandlung in der Waschmaschine gewaschen werden. Wer das Problem schnell lösen will, kann auch Kältespray aus der Apotheke auf die betroffene Stelle sprühen.
Sekundenkleber auf glatten Flächen mechanisch entfernen
Auf Glas, Metall oder auch auf Fliesen kann getrockneter Sekundenkleber mit einem Schaber vorsichtig abgekratzt werden. Dabei sollte jedoch nicht zu viel Druck aufgebaut werden, da sonst im Material Schaden nehmen könnte.